PR-Baukasten für Schulen – sichtbar werden mit System
Warum PR für Schulen wichtig ist
Stellen Sie sich vor: Eine Schule organisiert ein großartiges Projekt – Schülerinnen und Schüler entwickeln gemeinsam ein Solarmodul, das später sogar im Ort genutzt wird. Eltern, Lehrkräfte und Kinder sind begeistert. Doch außerhalb der Schulgemeinschaft erfährt kaum jemand davon. Kein Artikel, kein Bild, kein Bericht.
So geht es vielen Schulen. Sie leisten täglich Beeindruckendes – pädagogische Exzellenz, kreative Projekte, gelebte Gemeinschaft. Aber in der Öffentlichkeit bleiben sie unsichtbar. Pressearbeit passiert oft zufällig: mal ein Artikel über das Sommerfest, mal eine Notiz zum Jubiläum. Ohne klare Strategie verpufft diese Wirkung schnell.
Dabei ist professionelle Öffentlichkeitsarbeit eine Notwendigkeit:
Eltern informieren sich online und über Medienberichte, bevor sie eine Schule auswählen.
Förderpartner:innen wollen sehen, dass Projekte sichtbar und wirksam sind.
Lehrkräfte bewerben sich eher bei Schulen, die in der Öffentlichkeit Präsenz zeigen.
Die gute Nachricht: Mit einem einfachen System kann jede Schule regelmäßig in der Öffentlichkeit auftreten – ohne großen Mehraufwand.
Was ist der PR-Baukasten?
Der PR-Baukasten ist ein sofort einsetzbares Set an Vorlagen, Checklisten und Tools für Schulleitungen und Kollegien. Er hilft dabei, Pressearbeit zu professionalisieren und gleichzeitig einfach zu halten.
Inhalt des Baukastens:
Vorlagen für Pressemitteilungen
Checkliste für professionelle Pressefotos
Tipps zur Redaktionsansprache
Redaktionsplan für das ganze Jahr
Damit entsteht Struktur im Kommunikationsalltag – und Sie gewinnen Zeit für das Wesentliche: Pädagogik und Gemeinschaft.
Schritt 1: Pressemitteilungen schreiben – mit Vorlage
Viele Schulen scheitern daran, ihre Botschaften in journalistischer Form zu verfassen. Deshalb enthält der PR-Baukasten eine Vorlage, die funktioniert.
Grundstruktur einer Pressemitteilung:
Überschrift: kurz & klar, maximal 10 Wörter
Lead: 3 Sätze, die das Wichtigste beantworten (Wer? Was? Wann? Wo? Warum?)
Fließtext: Hintergrund, Zitate (O-Töne), Details
Kontakt: Name, Mail, Telefon
Tipp: Schreiben Sie so, dass eine Redaktion den Text 1:1 übernehmen kann.
Beispiel:
„Schüler der Freien Schule Lübbenau bauen Solaranlage für den Pausenhof. Am 15. Juni wurde das Projekt feierlich eingeweiht – begleitet von Bürgermeisterin Müller und regionalen Partnern. Die Anlage produziert ab sofort nachhaltigen Strom für die Schulgemeinschaft.“
Schritt 2: Pressefotos – authentisch & druckfähig
Ohne Bild keine Berichterstattung. Doch oft landen schlechte Handyfotos in den Redaktionen – und bleiben ungenutzt.
Checkliste für Pressefotos:
Querformat, hohe Auflösung (mind. 300 dpi)
Personen mit Einverständnis abgebildet
Authentische Szenen, die Stimmung transportieren (Projektarbeit, Konzert, Fest)
Aussagekräftige Bildunterschrift (Wer/Was ist zu sehen?)
Profi-Tipps:
Licht: Fotos am besten bei Tageslicht aufnehmen.
Perspektive: Lieber von unten leicht nach oben fotografieren – das wirkt dynamischer.
Details: Statt nur Gruppenfotos auch Nahaufnahmen (z. B. Kinderhände beim Basteln).
Schritt 3: Redaktionen richtig ansprechen
Viele Mails landen ungelesen im Papierkorb – weil sie unpersönlich oder unklar formuliert sind.
So geht es besser:
Individuell: Die richtige Ansprechperson in der Redaktion finden (oft im Impressum/ Teamseite).
Betreff: Redaktion + Thema („Lübbenauer Nachrichten: Schüler bauen Solarprojekt“).
Mailtext: 3 Sätze, warum das Thema relevant ist – nicht die gesamte Pressemitteilung hineinkopieren.
Timing: Presseinfos rechtzeitig versenden – nicht am Abend vor der Veranstaltung.
Schritt 4: PR planen statt improvisieren
Viele Schulen arbeiten reaktiv: Pressemitteilungen nur im Krisenfall oder zu Jubiläen. Mit einem einfachen Redaktionsplan werden Themen sichtbar, die sonst untergehen.
Ideen für Themen im Jahresplan:
Jahreszeiten-Feste & Aufführungen
Schülerprojekte & Wettbewerbe
Kooperationen mit Vereinen oder Partnern
Jubiläen & besondere Ereignisse
Lehrerfortbildungen mit Modellcharakter
Tipp: Planen Sie 6–8 feste Themen pro Jahr – alles Weitere kommt spontan dazu.
Typische Fehler vermeiden
X Pressemitteilungen ohne klare Aussage („Die Schüler hatten Spaß“)
X Bilder ohne Bildrechte oder mit unscharfer Qualität
X Redaktionen mit Sammelmails überfluten
X Nur auf Krisen reagieren, statt positive Geschichten zu erzählen
Praxisbeispiel – PR wirkt sofort
Eine freie Schule im ländlichen Raum hatte tolle Projekte, aber kaum öffentliche Wahrnehmung. Nach Einführung des PR-Baukastens:
4 Presseartikel in lokalen Medien in nur 3 Monaten
Mehr Anerkennung von Eltern und Gemeinde
Deutlich mehr Bewerbungen von qualifizierten Lehrkräften
Zitat der Schulleitung:
„Wir dachten, Pressearbeit sei kompliziert. Aber mit den Vorlagen haben wir sofort Ergebnisse erzielt – und die Stimmung im Kollegium wurde merklich positiver.“
Finanzsicht – PR lohnt sich
Öffentliche Sichtbarkeit bringt nicht nur Image, sondern auch finanzielle Vorteile:
Mehr Bewerbungen: geringere Kosten für Stellenbesetzung
Förderpartner: werden auf Projekte aufmerksam
Eltern: entscheiden sich eher für eine Schule, die präsent ist
Fehlende PR bedeutet verlorene Chancen – Sichtbarkeit rechnet sich.
Checkliste für erfolgreiche Pressearbeit
O Pressemitteilung nach Vorlage erstellt
O Authentisches Pressefoto vorhanden
O Ansprechpartner:in bei den Medien bekannt
O Redaktionsplan mit 6–8 Terminen im Jahr
O Zuständigkeit im Kollegium geklärt
Fazit & Call-to-Action
Pressearbeit ist kein Hexenwerk. Mit dem richtigen System können Schulen regelmäßig sichtbar werden, Vertrauen aufbauen und neue Chancen erschließen – für Schüler:innen, Eltern, Lehrkräfte und Partner.
